Samstag, 21. Dezember 2024

Platzmanagement und Konfliktprävention im öffentlichen Raum

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Plakat der Sensibilisierungskampagne (c) Stadt Freiburg


 

Feiert ruhig: Umfangreiche Kampagne will junge Menschen zu einem respektvollen Miteinander sensibilisieren

Freiburg, 26. Mai 2023. An warmen Sommerabenden kommt es in der Freiburger Innenstadt und im Seepark häufig zu Konflikten. Feiernde, die sich einen öffentlichen Aufenthaltsort wünschen, treffen auf Anwohnerinnen und Anwohner, die sich durch Lärm, morgendliche Müllberge und Uringeruch gestört fühlen. Um dem entgegenzuwirken, startet das Amt für öffentliche Ordnung (AföO) eine umfangreiche Sensibilisierungskampagne, die für ein faires und respektvolles Miteinander wirbt. Die Kernbotschaft der Aktion ist: Feiert, genießt die Plätze und Parks, aber tut das bitte mit Respekt gegenüber Euren Mitmenschen!

Die Kampagne ist Teil des neuen Konzepts zur kommunalen Konfliktprävention „Öffentlicher Raum – Platzmanagement und Konfliktprävention“ beim AföO. Es setzt sich im ersten Jahr aus drei Bausteinen zusammen: eine Sensibilisierungskampagne, welche im Juni startet, die Nachtmediatorinnen und -mediatoren, welche bereits seit Mai unterwegs sind und aus Präventionsgruppen an den „Hotspots“, in denen die Stadtverwaltung und die Polizei zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort konkrete Handlungsoptionen entwickelt, um die dortigen Nutzungskonflikte einzudämmen.

Bei der heutigen Vorstellung der drei Bausteine sagte Ordnungsbürgermeister Stefan Breiter: „Die Tätigkeit der Nachtmediatorinnen und -mediatoren an den „Hotspots“ läuft bereits erfolgreich. Alleine am ersten Wochenende, an dem sie unterwegs waren, konnten sie mit 1500 jungen Menschen sprechen und sehr gute Erfahrungen machen. Wir hoffen, dass das in Zukunft die Konflikte auf den öffentlichen Plätzen und in den Grünanlagen reduziert, die Menschen rücksichtsvoll feiern und die Anwohnerinnen und Anwohner durchschlafen können.“

Der Slogan „feiert ruhig!“, der das Aushängeschild der Sensibilisierungskampagne ist, soll zum einen die Idee des entspannten Zusammenseins im öffentlichen Raum betonen und fordert zum anderen die Feiernden als auch die Anwohnenden auf, ihren Beitrag für ein respektvolles Miteinander zu leisten. Unterstrichen wird diese Botschaft durch einen dreifachen Smiley mit der Aufforderung „relax mit respekt“. Die Kampagne setzt auf positive Botschaften und appelliert an die Eigenverantwortung, statt auf Verbote und Sanktionen zu setzen. Dahinter steht die Idee, dass ein faires und respektvolles Feiern im öffentlichen Raum für alle Beteiligten positiv sein kann.

Ein großer Smiley auf Grün und Lila: Die Plakate der Kampagne stechen ins Auge und sind ab Juni an den VAG-Haltestellen, in Straßenbahnen, Bussen, auf Litfaßsäulen und im Rathaus im Stühlinger zu finden. Die zwei verschiedenen Motive sollen ganz nach dem abgedruckten Spruch zu einem fairen und respektvollen Zusammenleben anregen, in dem (ruhig) gefeiert werden kann. Wer den abgedruckten QR-Code scannt, bekommt einen Flyer mit fünf Informationen und Regeln zur Musik, zur Nachtruhe, zum Wildpinkeln und zu Müll und Grillen angezeigt. Der Flyer ist abrufbar unter freiburg.de/relaxmitrespekt/relaxmitrespekt.pdf.

Rote Shirts, die bereits aus der Ferne zu erkennen sind: Die vier Nachtmediatorinnen und -mediatoren sind seit Anfang Mai im Seepark und in der Innenstadt unterwegs. Donnerstags, freitags und samstags sind sie zwischen 18 und 23 Uhr an Hotspots und kommen mit Platznutzenden ins Gespräch, sensibilisieren für ein respektvolles und faires Feiern und wollen so die Lärmproblematik abmildern. Die Teams bieten aber auch die sichere Begleitung zur nächstgelegenen Bahn- oder Bushaltestelle an, haben Mülltüten dabei und vermitteln Ansprechpartnerinnen und -partner, wenn Hilfe benötigt wird.

Mit den Menschen vor Ort langfristige Lösungen für ein gutes und respektvolles Miteinander finden: Dafür gibt es an den „Hotspots“ in diesem Jahr Präventionsgruppen. Der Ansatz der Gruppen beruht auf dem Gedanken, dass sich Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum nicht nur durch Polizei und Stadtverwaltung eindämmen lassen. Es braucht nachhaltige und zielgerichtete Lösungen, die gemeinsam mit allen Interessengruppen erarbeitet sind, denn nur die Nutzenden und Anwohnenden wissen, wo genau der Schuh drückt. Die erste Präventionsgruppe erarbeitet Lösungsoptionen für den Seepark. Sie setzt sich nicht nur aus Anwohnenden und der Polizei sowie dem städtischen Vollzugsdienst zusammen, sondern auch aus interessierten Bürgerinnen und Bürgern, aus Gemeinderäten und Vertretenden der Gemeinderatsfraktionen. Außerdem arbeiten in den Gruppen auch Vertreterinnen und Vertreter von Bürgervereinen, der Gastronomie, von Sportvereinen, aus Jugendbüros, aus dem Studierendenwerk und des StuSie e.V. mit.
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Eintrag vom: 28.05.2023