Internetprovider liefern häufig nicht die versprochene Übertragungsgeschwindigkeit. Selbst die besten Anbieter bringen nur bei weniger als 60 Prozent der Messungen die volle Leistung. Das zeigen die neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur, die die Stiftung Warentest ausgewertet hat.
Sie hat die Daten der „großen Vier“ – 1&1, O2, Telekom und Vodafone – sowie von sechs regionalen Anbietern analysiert. Datengrundlage sind mehr als 300.000 Messungen, die über die App der Bundesnetzagentur vorgenommen wurden.
Provider verweisen bei Problemen oft auf alte Router, schwaches WLan oder zu viele Familienmitglieder, die gleichzeitig surfen. Das mag im Einzelfall stimmen. Die Zahlen zeigen jedoch: Oft liegt das Problem bei den Anbietern.
Die beworbene Maximalleistung wird in vielen Messungen nicht erreicht. Und selbst drei Viertel der Maximalleistung liefert kein Anbieter verlässlich. „Die Detailauswertung zeigt große Unterschiede zwischen einzelnen Anbietern und auch zwischen Stadt und Land“, sagt Projektleiter Thomas Grund. „In großen Städten sind die Werte noch etwas besser als auf dem Land.“
Weniger Geschwindigkeit als versprochen – das müssen Kunden nicht hinnehmen. Sie haben dann laut Stiftung Warentest Anspruch auf Preisminderung oder Vertragskündigung. Mehrfache Messungen mit LAN-Kabel bieten dafür ein rechtssicheres Messprotokoll. Die App der Bundesnetzagentur ist unter breitbandmessung.de erhältlich.
In Regionen komplett ohne Breitbandverbindung und für Wohnmobilbesitzer kann Internet per Satellit eine gute Alternative sein. Damit surft man komfortabel, stabil und schnell zu moderaten Preisen, zeigt ein exemplarischer Test der Stiftung Warentest.
Beide Tests finden sich in der April-Ausgabe der Zeitschrift test sowie unter www.test.de/schnellesinternet und www.test.de/starlink.
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