Infotag (c) bfw-südbaden
Jugendliche erleben faszinierende Berufswelt Bau – Digitalisierung schreitet voran
Mauerziegel versetzen, Fliesen maßgerecht zuschneiden, einen Minibagger steuern oder sogar eine ferngesteuerte Grabenwalze. Voller Eifer haben zahlreiche Schüler beim diesjährigen Infotag Bauausbildung ihr handwerkliches Geschick getestet. Die Veranstaltung, die am 25. Oktober 2022 vom Berufsförderungswerk der Südbadischen Bauwirtschaft GmbH im KOMZET Bau Bühl ausgerichtet wurde, nutzten erneut ca. 600 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern, um sich im Rahmen ihrer Berufsorientierung über die Bauberufe zu informieren. Für viele war es der erste Kontakt zu einer faszinierenden Berufswelt, die ein vielfältiges Tätigkeitsfeld bietet und von modernster Technik geprägt ist. Im Anschluss an einen Einführungsvortrag hatten die Schülerinnen und Schüler beim Gang durch die Werkhallen Gelegenheit, mit Auszubildenden und Ausbildungsmeistern ins Gespräch zu kommen und ihr Talent anhand kleiner praktischer Aufgaben zu erproben.
Mit dem Infotag soll Schülerinnen und Schülern in der Berufsorientierungsphase ein Bild von Ausbildung, Berufspraxis und Entwicklungsmöglichkeiten in der Baubranche aufgezeigt werden. Zu den Vorteilen der 19 Bauberufe zählt die Sicherheit der Arbeitsplätze: Durch den auch künftig hohen Baubedarf, z.B. im Wohnungsbau, im Umweltsektor, in der Gebäudesanierung oder im Verkehrswegebau, ist die Branche auf Jahre hinaus gut beschäftigt. Hinzu kommen sehr gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten: Aufgrund des steigenden Durchschnittsalters der Firmenbelegschaften bestehen für Nachwuchskräfte ausgezeichnete Aufstiegschancen. Auch die Ausbildungsvergütungen können sich sehen lassen: Sie liegen im ersten Lehrjahr bei 920,00 Euro brutto monatlich, im zweiten Jahr bei 1.230 Euro und im dritten Jahr bei 1.495 Euro.
Nicht zuletzt gehört die hohe Qualität der Ausbildung zu den Vorzügen einer Lehre am Bau. Denn über die betriebliche Ausbildung und den Unterricht in der Gewerbeschule hinaus bietet die Bauwirtschaft ihren Lehrlingen eine umfassende praktische Unterweisung in überbetrieblichen Ausbildungszentren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass jede zukünftige Fachkraft über ein breites Praxiswissen verfügt und so für den späteren Berufseinsatz bestens gerüstet ist.
Tatsache ist: Mit dem technischen Fortschritt sind die Anforderungen an die Fachkenntnisse der am Bau Beschäftigten deutlich gestiegen. Mehr denn je ist auf den Baustellen Wissen gefragt. Daher bieten die Bauberufe auch Frauen interessante Berufsperspektiven. Ein Muss ist für alle am Bau Tätigen das lebenslange Lernen durch kontinuierliche Weiterbildung.
Durchgreifend verändert wird die Arbeitswelt durch die Digitalisierung, die auch in der Baubranche immer wichtiger wird. Die Nutzung digitaler Unterrichtsmedien wie Tablets, das Arbeiten mit dreidimensionalen CAD-Modellen oder die Einbeziehung der Internetrecherche z.B. bei der Arbeitsvorbereitung ist Alltag. Erlernt wird gleichfalls der Umgang mit digitalen Vermessungsgeräten, die unter anderem mit Hilfe von Lasertechnik das Berechnen von Flächen und Volumina oder das Abstecken von Baustellen erheblich erleichtern. Neue Formen der Zusammenarbeit und der Selbstreflexion beim Lernen entstehen durch die Einrichtung digitaler Plattformen, auf denen Azubis ihre Arbeitsergebnisse präsentieren und miteinander diskutieren können.
Nach Abschluss der Ausbildung eröffnet sich dem Bau-Nachwuchs zahlreiche Möglichkeiten für den beruflichen Aufstieg. Bei entsprechender Fortbildung können sie sich zum Vorarbeiter, Polier oder Meister qualifizieren. Mit entsprechenden Voraussetzungen ist ein Studium im Berufsfeld Bau möglich. Eine interessante Perspektive stellt der Schritt in die Selbständigkeit dar.
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