Performance Denise Blickhan / GGK FluidBodies (c) arc Doradzillo
Absage von allen Veranstaltungen im E-WERK Freiburg bis Ende November
Pandemiebedingt muss die PREMIERE der neuen E-WERK Tanzproduktion „Naked Love“ am 30. Oktober sowie die Aufführungen am 31. Oktober und 1. November leider abgesagt werden. Ab Montag, 02. November, müssen wir aufgrund des zweiten kulturellen Lockdowns alle Veranstaltungen bis Ende November absagen.
Tickets werden automatisch über Reservix rückabgewickelt oder können an der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden.
Die einzige, bis Montag noch stattfindende Veranstaltung ist die Performance von Denise Blickhan im Rahmen der Ausstellung "Fluid Bodies", die am 30. und 31. Oktober jeweils 18 und 21 Uhr und am 1. November um 17 Uhr stattfinden wird. Am 1. November gibt es zudem eine allerletzte Führung durch die Ausstellung um 16 Uhr.
Denise Blickhan (Weimar) befragt in ihrem Performance-Zyklus MEDUSA stereotype Darstellungen von Frauenkörpern in den sozialen Medien. Mit ihren multimedial bespielten Installationen mit Live-Musik und Gesang inszeniert sie tradierte Schönheitsideale und gesellschaftliche Machtstrukturen. Ihre irisierenden Solo-Shows nehmen eine emotionale Untersuchung des Rollenverhaltens einer narzisstischen Smartphone-Kultur vor.
Wir hoffen sehr, dass wir im Dezember wieder Kultur auf die Bühne bringen dürfen und verbleiben bis dahin mit vielen herzlichen Grüßen aus dem E-WERK.
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Gegenwartskunst: Fluid Bodies
Nicole Bachmann (CH) I Natascha Schmitten (DE) I Denise Blickhan (DE) I JJ Levine (CA) I Jake Elwes (UK)
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Ausstellung mit Performance: bis So 01.11. | Galerie 1+2
Performance Denise Blickhan | Galerie II
Fr 30.10. I Sa 31.10. | jeweils 18:00 & 21:00 Uhr
So 01.11. | 17:00 Uhr
Öffentliche Führung
So 01.11. | 16:00 Uhr
Die Ausstellung Fluid Bodies zeigt fünf künstlerische Positionen, die sich mit aktuellen Fragen bezüglich körperlicher Selbstbestimmung und Selbstgestaltung befassen.
Durch einen Liberalisierungsprozess, der in den 1960er Jahren einsetzte, wurden feste Vorstellungen, wie Körper auszusehen haben, sich zu verhalten haben oder repräsentiert werden sollen, flexibel und fließend. In der Kunst glaubte man an die emanzipatorische Kraft neuer Medien, erprobte ein künstliches Selbst mit wandelbaren und frei zu gestaltenden Körpern. Heute kommen durch soziale Medien und neue Überwachungstechnologien abermals normative Vorstellung von Körpern auf. Die Ausstellung Fluid Bodies zeigt, welchen Spannungsfeldern menschliche Körper durch ökonomische Verhältnisse und digitale Medien heute ausgesetzt sind.
Nicole Bachmann (Zürich) setzt sich in ihrer Performance or what is mit menschlicher Kommunikation unter Bedingungen des neoliberalen Informationskapitalismus' auseinander.
Drei Performerinnen führen mehrheitlich repetitive, isolierte Bewegungen aus, so als wären sie von einer unsichtbaren Maschine oder einem Algorithmus gesteuert. In unterschiedlichen Intervallen finden sie aus ihrer Isolierung heraus und werden zu einer Gemeinschaft von Körpern und Stimmen, die miteinander kommunizieren.
Natascha Schmitten (Köln) experimentiert mit der Art und Weise, wie Körper in der digitalen Bildkultur im Medium der Malerei dargestellt werden können. Traditionell wird Malerei als eher statisches Medium betrachtet. Natascha Schmitten sucht in ihrer Malerei nach Mitteln und Wegen, Körper dynamisch, fließend und beweglich erscheinen zu lassen.
Dazu verwendet sie Nylon als Trägermaterial. Nylon ist lichtdurchlässig und bringt den durch viele Lasuren aufgetragenen Farbraum wie auf einem Bildschirm zum Vibrieren.
Denise Blickhan (Weimar) befragt in ihrem Performance-Zyklus MEDUSA stereotype Darstellungen von Frauenkörpern in den sozialen Medien. Mit ihren multimedial bespielten Installationen mit Live-Musik und Gesang inszeniert sie tradierte Schönheitsideale und gesellschaftliche Machtstrukturen. Ihre irisierenden Solo-Shows nehmen eine emotionale Untersuchung des Rollenverhaltens einer narzisstischen Smartphone-Kultur vor.
JJ Levine (Montreal) erforscht in seinen fotografischen Porträts der Queer-Community in Montreal Darstellungsmöglichkeiten von mehrfachen Identitäten und Geschlechtsfluidität. In seinen Fotografien werden herkömmliche soziale und biologische Geschlechtervorstellungen von weiblich und männlich hinterfragt und erweitert. Seine Bilder zeigen z.B. Menschen wie den schwangeren Harry, ein transsexueller Mann, der einen physischen Zustand verkörpert, der traditionell dem weiblichen Subjekt vorbehalten ist.
Jake Elwes (London) interessiert sich für den Umgang von künstlicher Intelligenz mit genderfluiden Körpern. Seine webbasierte Arbeit Zizi legt die Wirkung der heutige Erkennungs- und Überwachungstechnologien offen. Sie bestimmen z. B. Merkmale falsch, wenn sie nicht dem herkömmlichen Schema von weiblich und männlich entsprechen. Elwes nutzt die Fehlleistungen von Künstlicher Intelligenz, um ineinanderfließende Gesichter zu erzeugen, die sich dem Zugriff von Gesichtserkennung entziehen.
Die Performance von Nicole Bachmann wird unterstützt von Pro Helvetia, Gwärtler Stiftung Basel, Stiftung Landesbank Baden-Württemberg