Samstag, 21. Dezember 2024

Filmtipp: TOVE

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TOVE (c) Salzgeber


 

Finnland/Schweden 2020 |107 Minuten
Regie: Zaida Bergroth
Darsteller: Alma Pöysti, Krista Kosonen, Shanti Roney

In Finnland ist sie eine Institution: Tove Jansson, die vor über 70 Jahren die Mumins erfand, jene fabelhaften Wesen, die mit ihrem immer leicht melancholischen Wesen Generationen von Kindern beeindruckt haben. Zaida Bergroths Biografie blickt mehr in das Privatleben als in das künstlerische Schaffen seiner Protagonistin. Ein leises, gefühlvolles Drama über eine Frau, die frei sein wollte, ein stimmiges Porträt einer Künstlerin – von Alma Pöysti hervorragend gespielt!

Als die junge Künstlerin Tove Jansson (Alma Pöysti) 1945 in Helsinki die Mumins erfindet, steckt sie gerade mitten in einer Sinnkrise: Sie führt eine offene Beziehung mit einem linken Politiker und ist wild verliebt in die aufregende Theaterregisseurin Vivica (Krista Kosonen). Toves Vater, ein renommierter Bildhauer, blickt verächtlich auf ihre Arbeit. Und auch sie selbst würde lieber mit moderner Kunst reüssieren. Doch ausgerechnet ihre nebenbei gezeichneten Geschichten von den Trollwesen mit den Knollnasen werden von einer Zeitung in Serie gedruckt – und machen Tove in kurzer Zeit reich und berühmt. Doch stets ist es die Freiheit, nach der sich die unkonventionelle Künstlerin sehnt... Regisseurin Zaida Bergroth erzählt vom aufregenden Leben der wohl bekanntesten Autorin und Zeichnerin Finnlands. Berühmt geworden ist Tove Jansson (1914-2001) mit den „Mumin"-Büchern und -Comics, die weltweit in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Doch sie schrieb auch Romane für Erwachsene, war politische Illustratorin und Karikaturistin, malte und schuf Skulpturen. Eine komplexe Künstlerin und kreative Pionierin, die ein aufregendes Bohème-Leben zwischen Helsinki, Stockholm und Paris führte, überzeugte Pazifistin war und ganz selbstverständlich mit den Geschlechterrollen ihrer Zeit brach. TOVE war in den finnischen Kinos ein riesiger Publikumshit, wurde von Finnland ins Oscar-Rennen geschickt und beim Finnischen Filmpreis Jussi in sieben Kategorien ausgezeichnet, u.a. als Bester Film sowie für die Beste Regie und die Beste Hauptdarstellerin. Ein Film über die Suche nach Identität, Liebe und Freiheit, der vom mythischen Geist der Mumins und ihrer fabelhaften Abenteuerwelt durchweht wird. Es ist ganz wunderbar, dem Weg dieser Frau zu folgen. Tove ist eben Tove. Keine Mymla (siehe Mumin-Lexikon).

Läuft ab Donnerstag (24.3.) im Friedrichsbau Freiburg
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Eintrag vom: 23.03.2022