Donnerstag, 21. November 2024

Filmreihe „Vive la francophilie“ startet im aka Filmclub

Französische Filme wissen seit der Erfindung des Mediums zu faszinieren, siehe die frühen Stummfilme der Lumières und Méliès'. Auch die spätere Geschichte des Mediums wurde nachhaltig von Frankreich aus beeinflusst, etwa im großen Stil mit der Nouvelle Vague Godards, Truffauts und Rohmers. Schon immer kamen aus Frankreich Impulse, die über die augenblicklichen Moden hinaus neue Ideen für eine Weiterentwicklung des Kinos lieferten.

Zugleich hat Frankreich über die gesamte Filmgeschichte hinweg sowohl eine produktive Filmindustrie als auch eine lebendige und filmbegeisterte Kinokultur entwickelt. Und so schaffen es so manche in Frankreich gefeierten Filme bei uns höchstens in die Videotheken, ebenso wie deutschen Zuschauern so mancher französische Star erst noch vorgestellt werden muss. Kein Zweifel: Frankreich ist eine Hochburg fürs Filmemachen und sowohl in der Avantgarde als auch in der Populärkultur führen viele Wege nach Frankreich.

Vermutlich muss man beides als Leitlinien des Schaffens der heutigen französischen Filmemacher ansehen. Wenn nun Filme zwar auf ihr Publikum eingehen, sich ihnen aber nicht bedingungslos anbiedern und zündenden Einfällen folgen, ohne sich ihnen ganz und gar hinzugeben, da bahnen sich vielversprechende cineastische Erlebnisse an.

Es gibt also viele gute Gründe in dieser Reihe vier herausragende Werke französischer Filmemacher aus der jüngsten Vergangenheit zu präsentieren. Bei „Der Name der Leute“ handelt sich um einen verschroben-leicht-urkomischen Beitrag zum Thema Liebe, ein wuchtig-origineller Film mit Tiefgang zum selben Thema ist „Der Geschmack von Rost und Knochen“. Darüber hinaus offerieren wir mit „In ihrem Haus“ eine geistreiche Satire auf das Bildungsbürgertum. An einem langen Abend werden wir im Doublefeature das epische und in vielerlei Hinsicht etwas andere Gangster-Biopic „Public Enemy No. 1“ zeigen.

Wer mit uns das Terrain der französischen Kinolandschaft erkunden und mit uns diese Filmperlen feiern möchte, ist herzlich eingeladen. Die Vorführungen finden um 20 Uhr im HS 2006 des Kollegiengebäudes II (Platz der alten Synagoge) statt. Das Doublefeature beginnt um 19 bzw. 21 Uhr. Besucher des zweiten Teils zahlen nur den halben Preis. Weitere Informationen findet ihr unter www.aka-Filmclub.de.

Terminübersicht

Dienstag, 28.05.2013 Der Geschmack von Rost und Knochen
Diestag, 02.06.2013 In ihrem Haus
Freitag, 07.06.2013 Double Feature: Public Enemy
Dienstag, 11.06.2013 Der Name der Leute


Synopsen


Der Geschmack von Rost und Knochen

Regie: Jacques Audiard Buch: Jacques Audiard, Thomas Bidegain Kamera: Stéphane Fontaine Musik : Alexandre Desplat Darsteller: Matthias Schoenaerts, Marion Cotillard, Bouli Lanners, Corinne Masiero, Armand Verdure Produktion: F/B, 2012 Länge: 122 min. Fassung: 35 mm, DF

Straßenboxer Ali (grandios: Matthias Schoenharts) lernt eine beinamputierte Ex-Waltrainerin (Marion Cotillard) kennen und lieben. Eine der ungewöhnlichsten und intensivsten Liebesgeschichten aller Zeiten!


In ihrem Haus

Regie&Buch: Francois Ozon Kamera: Jérôme Alméras Musik: Philippe Rombi Darsteller: Fabrice Luchini, Ernst Umhauer, Emmanuelle Seigner, Kristin Scott Thomas, Denis Menochet Produktion: F, 2012 Länge: 102 min. Fassung: 35 mm, DF

Ein Französischlehrer animiert seinen Musterschüler zu Investigationen bei der Familie seines besten Freundes. Der Zweck: Ein Roman. Der Film dazu ist eine beißende Satire auf das Bildungsbürgertum.


Double-Feature: Public Enemy No. 1

Regie: Jean-François Richet Buch: Abdel Raouf Dafri, Jean-François Richet Kamera: Robert Gantz Musik: Éloi Painchaud Darsteller: Vincent Cassel, Gerard Dépardieu, Cécile de France, Gilles Lellouche Produktion: F/CAN/I, 2008 Länge: 113 min. Fassung: BluRay, Fr. OmU

Der „Aufstieg“ von Jacques Mesrine vom Mafia-Handlanger zum Staatsfeind Frankreichs und Kanadas ergibt verfilmt ein einmalig subversives Biopic und einen großen Gangsterfilm!


Der Name der Leute

Regie: Michel Leclerc Buch: Michel Leclerc, Baya Kasmi Kamera: Vincent Mathias Musik: Jérôme Bensoussan, David Euverte Darsteller: Sarah Forestier, Jacques Gamblin, Zinedine Soualem, Carole Franck Produktion: F, 2010 Länge: 100 min. Fassung: 35 mm, Fr. OmU

Bahia schläft mit Rechtskonservativen, um ihnen „make love, not war“ näherzubringen, lernt dann aber Arthur kennen. Was nun? Es folgt ein privates, politisches, fantasievolles, und urkomisches Vergnügen.
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Eintrag vom: 20.05.2013