Die Katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg legt ihr neues Veranstaltungsprogramm für Januar bis Juli 2020 vor. Im Fokus steht das Thema „Zusammenhalt“.
Rechtspopulismus, Klimawandel, Migrationsgesellschaft, Kirchenkrise, Landflucht … Die Stichworte sind noch um einige vermehrbar und markieren Spannungen in Gesellschaft und Kirche, die uns derzeit umtreiben. Die Gruppierungen, die ein gemeinsames Ringen um und eine respektvolle Suche nach Lösungen aufgegeben haben, sind in den letzten Jahren stärker geworden. Die Diskurse werden schroffer. Bislang Unsagbares ist heute scheinbar salonfähig, in der politischen Debatte, aber auch in der Kirche. Das sind gute Gründe für die Katholische Akademie, ihren Fokus im Jahr 2020 auf die Frage nach dem „Zusammenhalt“ in Kirche und Gesellschaft zu legen.
Zum Fokusthema „Zusammenhalt“ bietet die Katholische Akademie am 3. Juli eine Tagung mit dem Titel „Die liberale Demokratie verteidigen!“ an. Diskutiert wird die Frage, was die Christliche Gesellschaftslehre populistischen Strömungen entgegensetzen kann. Am 24./25. April findet eine Tagung zum Thema „Braucht die Stadt noch Kirchen? Kirchen(raum) in pluralen Stadtgesellschaften“ statt. An der Tagung beteiligt sind die kirchlichen Projektbeauftragten für den neu entstehenden Freiburger Stadtteil „Dietenbach“. Die Abendveranstaltung „Koloniale Hinterlassenschaften“ am Donnerstag, 16. Januar, nimmt Europas Verantwortung für die Entstehung von Konflikten in Afrika und der arabischen Welt in den Blick.
In der Reihe „Kirchenvisionen“ stellt am Freitagabend, 10. Januar, Christiane Florin ihre Vision von einer gerechteren Kirche zur Diskussion. Sie hatte mit ihrem Buch „Weiberaufstand – Warum Frauen in der katholischen Kirche mehr Macht brauchen“ die Debatte bereits 2017 durch ihre provokanten Thesen neu entfacht.
Auch die Reihe „Konturen der nächsten Gesellschaft“ wird 2020 fortgesetzt: Der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer analysiert die Entwicklung nach rechts in Deutschland in seinem Vortrag am Donnerstag, 30. Januar. Der Münchner Soziologe Armin Nassehi beleuchtet am Donnerstag, 23. April seine Theorie der digitalen Gesellschaft.
Zwei weitere prominente Gesichter werden in der Katholischen Akademie im kommenden Halbjahr zu Gast sein: Gregor Gysi, der am 28. April zur „verunsicherten Demokratie“ sprechen wird, und Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf der Tagung „Die Zukunft der Migrationsgesellschaft“ am 8. Mai.
Zwei Ausstellungen sind in diesem Halbjahr in der Katholischen Akademie zu sehen: Vom 18. Februar bis 8. Mai stellen Ingrid Rodewald und Mélody Seiwert ihre Collagen und Fotografien unter dem Titel „Vegetation – Verbindungen in Verantwortung“ aus. Vom 26. Mai bis 7. August sind Skulpturen und Objekte von Susanne Giese zu sehen. Die Exkursion in der Reihe „Kunst trifft Kirche“ führt vom 18. bis 21. Juni nach Hamburg.
Das aktuelle Programm mit vielen weiteren Veranstaltungen ist auf der Homepage der Katholischen Akademie Freiburg unter www.katholische-akademie-freiburg.de zu finden. Das gedruckte Programm ist erhältlich bei der Katholischen Akademie, Wintererstr. 1, 79104 Freiburg, Tel. 0761 31918-0, mail@katholische-akademie-freiburg.de.
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