Samstag, 21. Dezember 2024

„Klima schützen – Kohle stoppen – Dörfer retten“

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Breites Bündnis ruft zur Menschenkette am Tagebau Garzweiler auf

Verden/Düsseldorf, Juli 2021. Im Vorfeld der Bundestagswahl ruft ein Bündnis aus Umweltverbänden, Naturschutzorganisationen und Tagebaubetroffenen zu einer Demonstration für den Stopp des Braunkohleabbaus im Rheinland auf. Am Tagebau Garzweiler soll am 7. August eine vier Kilometer lange Menschenkette die von der Zerstörung bedrohten Dörfer Lützerath und Keyenberg verbinden. Organisiert wird die Menschenkette von den Initiativen und Verbänden Alle Dörfer bleiben, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Campact, Greenpeace, Klima-Allianz Deutschland und NaturFreunde Deutschlands.

„NRW-Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hält unbeirrt an dem Klimakiller Kohle fest und heizt die Klimakrise so weiter an. Noch immer will er den RWE-Konzern ganze Dörfer für die riesigen Braunkohletagebaue abbaggern lassen. Gegen diesen Irrsinn gehen wir auf die Straße“, heißt es in einem gemeinsamen Aufruf. Deutschland trage eine historische Verantwortung an der Klimakrise. Doch sowohl CDU/CSU als auch die SPD wollten den Klimakiller Kohle noch bis 2038 verfeuern. „Die Bundesregierung versagt beim Klimaschutz. Auch nach dem historischen Urteil des Bundesverfassungsgerichts weigert sich die GroKo, wirksame Klimaschutz-Maßnahmen zu beschließen, um das 1,5-Grad-Limit einzuhalten. So wird die junge Generation ihrer Freiheitsrechte beraubt.“

Die geplante Menschenkette markiert nach Angaben des Demo-Trägerkreises die maximal tolerierbare Grenze des Braunkohleabbaus, wenn Deutschland seinen Beitrag zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze leisten will. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) dürften im Tagebau Garzweiler nur noch etwa 70 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert werden, um das Klimalimit einzuhalten. Stattdessen aber plant der Energiekonzern RWE noch den Abbau von bis zu 600 Millionen Tonnen allein aus dem Tagebau Garzweiler. Dafür müssten die Dörfer Lützerath, Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich sowie Berverath zerstört werden.

Mit der Demonstration wollen die Organisationen ein deutliches Signal an die neue Bundesregierung senden. Sie fordern einen Kohleausstieg bis spätestens 2030 und den Stopp der weiteren Zerstörung von Natur, Landschaft und Dörfern für die Braunkohle. Die Zwangsumsiedlungen müssen gestoppt werden. Stattdessen muss die Regierung den Ausbau der Energieerzeugung aus Wind und Sonne massiv vorantreiben. Bis 2035 müssen naturverträgliche erneuerbare Energien 100 Prozent unseres Strombedarfs decken.
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Eintrag vom: 31.07.2021